Während in den USA bereits rund 25 % der Suchanfragen im Gesundheitsbereich durch Google AI Overviews beantwortet werden, liegt dieser Anteil in Deutschland laut einer aktuellen Auswertung von SE Ranking bei gerade einmal 12,5 %. Die Analyse basiert auf über 5.000 deutschsprachigen Keywords, die im Mai 2025 aus Berlin abgefragt wurden und sie offenbart eine klare Zurückhaltung seitens Google, was den Einsatz von KI Antworten im deutschen Gesundheitsmarkt betrifft.
Besonders spannend: Trotz des gleichen Keyword-Sets wie in der US-Studie liegt die Quote hierzulande deutlich niedriger. Ein Hinweis auf regionale Unterschiede im Rollout-Verhalten von Google. Während die USA bereits offensiv auf KI-generierte Kurzantworten setzt, scheint Google in Deutschland gezielter und vorsichtiger zu agieren.
Der Ort der Abfrage (Berlin) spielt ebenfalls eine Rolle, denn KI Übersichten sind in ihrer Ausspielung standortabhängig. Das bedeutet: Nutzer in München oder Köln könnten bereits andere Ergebnisse sehen oder eben gar keine AI Overview, wo in den USA längst welche erscheinen.
Für Content-Verantwortliche im Healthcare-Bereich ist diese Zahl doppelt relevant:
Sie zeigt, dass der „große Umbruch“ noch nicht flächendeckend da ist.
Und sie bietet eine rare Chance, jetzt gezielt Inhalte zu entwickeln, bevor AI Overviews in Deutschland breiter ausspielt, vor allem in hochregulierten Themenfeldern wie Medizin.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, warum Google im deutschen Gesundheitsbereich so zurückhaltend ist und welche Faktoren für die Google AI eine Rolle spielen.
Dass Google AI Overviews im deutschen Gesundheitsbereich aktuell seltener erscheinen, ist kein Zufall. Dahinter steckt eine Kombination aus regulatorischen, kulturellen und technischen Faktoren, die Google zu einer deutlich vorsichtigeren Ausspielung veranlassen, insbesondere bei sensiblen Themen im sogenannten YMYL-Bereich (Your Money or Your Life).
In kaum einem anderen Land ist der Umgang mit medizinischen Informationen so stark reguliert wie in Deutschland. Das Heilmittelwerbegesetz (HWG), die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und der hohe Stellenwert ärztlicher Autorität führen dazu, dass Google zurückhaltender agiert, wenn es um KI-generierte Antworten zu Gesundheitsthemen geht.
Ein Beispiel: Während Google in den USA häufiger allgemeine Symptome zusammenfasst oder sogar Behandlungsempfehlungen gibt, erscheinen solche AI Overviews in Deutschland – Stand heute – kaum bis gar nicht. Die Gefahr, falsche oder missverständliche medizinische Aussagen zu treffen, wäre für Google und die Google AI mit einem erheblichen Risiko verbunden.
Gerade im Gesundheitsbereich erwartet Google von Content eine hohe Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit (E-E-A-T). AI Overviews entstehen aus dem, was Google als vertrauenswürdige Quellen identifiziert – und das sind häufig Inhalte von behördlichen Stellen, Fachportalen oder anerkannten Gesundheitsmarken.
Für viele kleinere Publisher, Praxen oder Unternehmen bedeutet das: Auch wenn der Content inhaltlich korrekt ist, fehlt oft die digitale Reputation, um von Google als AI-Quelle genutzt zu werden.
Das kann erklären, warum gerade im deutschsprachigen Raum, mit stark fragmentiertem Content-Ökosystem, weniger AI Overviews erscheinen als etwa im zentralisierten US-Markt.
Nicht zuletzt testet Google seine AI Features in sogenannten „sicheren Bereichen“, etwa bei Reisen, Software oder Shopping, bevor komplexere Themenfelder wie Finanzen oder Medizin freigeschaltet werden. Deutschland könnte dabei als „Late Adopter“-Markt fungieren: Erst wenn in anderen Ländern ausreichend Daten gesammelt wurden, erfolgt ein vorsichtiger Rollout hierzulande.
Das heißt: Auch wenn KI Übersichten in Deutschland insgesamt zurückhaltender ausgerollt werden, ist nicht ausgeschlossen, dass sich das Bild in den nächsten Monaten grundlegend ändert, insbesondere bei Keywords, bei denen Google bereits über ausreichend verlässliche Quellen verfügt.
Die aktuell geringe Verbreitung von AI Overviews bei Gesundheits-Keywords in Deutschland ist kein Grund zur Entwarnung, im Gegenteil: Sie ist eine einmalige Gelegenheit, um sich frühzeitig auf die veränderte Suchlandschaft vorzubereiten. Denn eines ist sicher: Die AI Overviews kommen – nur eben langsamer.
Solange Google im deutschen Gesundheitsbereich zurückhaltend agiert, bleibt der organische Traffic über klassische Suchergebnisse noch vergleichsweise stabil. Wer aktuell fundierte, strukturierte und relevante Inhalte anbietet, hat gute Chancen auf Top-Rankings, ohne die direkte Konkurrenz durch AI Overviews.
Das heißt: Content, der heute Sichtbarkeit aufbaut, kann sich dauerhaft etablieren, bevor Google KI-basierte Antworten breiter ausspielt.
Gleichzeitig lohnt sich ein Blick auf die Inhalte, die in den USA bereits häufiger in KI Übersichten auftauchen, denn sie sind ein Fingerzeig für künftige Entwicklungen auch in Deutschland. Dazu zählen:
Fragebasierte Inhalte („Was tun bei Rückenschmerzen?“)
Vergleichs- oder Entscheidungsformate („Ibuprofen vs. Paracetamol“)
Kurze, prägnante Erklärtexte mit klarer Struktur
Inhalte mit hoher thematischer Konsistenz und guter interner Verlinkung
Insbesondere strukturierte FAQ-Bereiche, Glossare und How-to-Artikel haben gute Chancen, von Google in AI Overviews herangezogen zu werden, wenn sie von vertrauenswürdigen Domains stammen.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um:
medizinische Inhalte aufzubauen oder zu überarbeiten, die präzise, korrekt und auf Laien verständlich formuliert sind
die eigene E-E-A-T-Signale zu stärken (z. B. durch Autorenangaben, Quellenverweise, Zertifikate)
strategisch zu analysieren, welche Keywords später durch AI Overviews gefährdet sein könnten und wo du besser auf alternative SERP-Flächen wie YouTube, LinkedIn oder Google Business Profile setzt
Wer sich jetzt inhaltlich sauber und fachlich stark mit seiner Content Strategie positioniert, kann später sogar Quelle für KI Übersichten werden – oder diese mit anderen Plattforminhalten bewusst flankieren.
Die bisherigen Erkenntnisse basieren auf einer gezielten Stichprobe von über 5.000 Gesundheits-Keywords. Doch SE Ranking hat bereits den nächsten Schritt angekündigt: eine umfassende Deutschland-Analyse mit mehr als 100.000 Keywords aus verschiedenen Branchen. Ziel ist es, zu verstehen, wie AI Overviews branchenübergreifend im deutschsprachigen Raum ausspielt.
Laut Ankündigung nimmt SE Ranking neben dem Gesundheitsbereich auch Keywords aus den Bereichen Business, Finanzen, Reisen, Technologie und Bildung unter die Lupe. Das bedeutet: Unternehmen aus nahezu allen B2B- und B2C-Märkten werden bald konkretere Daten zur Sichtbarkeit und Verbreitung von AI Overviews erhalten.
Gerade in stark umkämpften Märkten wie Finanzberatung, Software-Vergleichen oder Reisebuchungen dürfte die Verbreitung höher liegen als bei sensiblen Gesundheitsthemen. Erste Stichproben deuten bereits darauf hin, dass kommerzielle Suchanfragen wie „beste Kreditkarte 2025“ oder „CRM-Systeme im Vergleich“ häufiger in AI Overviews landen als medizinische Begriffe.
Die Analyse wird zeigen, in welchen Themenfeldern klassische organische Rankings zunehmend durch KI Übersichten ersetzt werden. Wer frühzeitig erkennt, welche Keyword-Gruppen davon betroffen sind, kann gezielt reagieren, etwa durch alternative Content-Formate, Plattformstrategien oder bezahlte Sichtbarkeit.
Gleichzeitig bietet die Studie einen Benchmark für deine eigene Content-Planung: Tauchen deine Themen bereits in AI Overviews auf? Wenn ja, mit welchen Inhalten? Wenn nein, bietet das vielleicht sogar einen strategischen Vorteil, um bestehende Rankings weiter zu festigen.
Noch befinden wir uns in einer Phase, in der Google AI Overviews regional, thematisch und technisch testet. Doch alles spricht dafür, dass sich die Verbreitung in den nächsten Monaten deutlich ausweitet, auch in Deutschland. Wer dann erst beginnt, seine Inhalte zu analysieren oder umzubauen, wird wertvolle Zeit verlieren.
Deshalb gilt jetzt: beobachten, messen, strategisch handeln. Wer auf Daten statt auf Bauchgefühl setzt, wird langfristig sichtbar bleiben, auch in einer SERP-Welt, die sich radikal verändert.
Die aktuelle Datenlage zeigt deutlich: Google spielt AI Overviews in Deutschland bislang deutlich seltener aus als in den USA, besonders im Gesundheitsbereich. Nur 12,5 Prozent der analysierten Keywords führten zu einem AI Overview. Das bedeutet zwar kurzfristig mehr Stabilität für klassische organische Rankings, aber langfristig auch: Der Wandel hat begonnen, nur eben langsamer.
Gerade für Unternehmen im Gesundheitssektor ist das eine Chance, um sich strategisch zu positionieren. Wer jetzt hochwertige, gut strukturierte Inhalte entwickelt, stärkt seine Autorität und Sichtbarkeit noch bevor AI Overviews hierzulande breiter ausgerollt werden.
Nutze die aktuelle Ruhephase, um deine Inhalte auf E-E-A-T zu prüfen und gezielt für AI Overviews zu optimieren.
Beobachte deine wichtigsten Keywords regelmäßig – Tools wie SE Ranking oder Sistrix helfen dir dabei, KI Übersichten zu identifizieren.
Erweitere dein Content-Portfolio, zum Beispiel um strukturierte FAQs, How-to-Texte oder Videoformate auf YouTube.
Stärke deine Plattformstrategie – gerade YouTube, LinkedIn oder dein Google Business Profile helfen, neue SERP-Flächen zu besetzen, die Google zunehmend in AI Overviews einbezieht.
Denke datengetrieben und langfristig. Auch wenn AI Overviews in Deutschland heute noch eine Nebenrolle spielen. Sie sind gekommen, um zu bleiben.