
mediseo – Digital Health Marketing
Für die meisten Menschen jüngeren und mittleren Alters ist ein Leben ohne Facebook schlicht undenkbar: Man hält Kontakt zu seinen Freunden, teilt interessante Beiträge und kommentiert Artikel von Medien oder öffentlichen Einrichtungen. Aber macht Facebook auch als Marketinginstrument für Ärzte Sinn? Und was ist bei der Einrichtung einer Unternehmensseite zu beachten? In den folgenden Abschnitten erfahren Sie es.
Facebook ist ein klassischer multidirektionaler Kommunikationskanal: Als Arzt kommunizieren Sie mit Ihren Patienten, Ihre Patienten kommunizieren mit Ihnen, und Ihre Patienten kommunizieren untereinander. Im Idealfall entwickelt sich ein reger Austausch, von dem alle profitieren. Patienten erfahren Wissenswertes über Ihre Praxis, und Sie erhalten Ihrerseits Verbesserungsvorschläge sowie konstruktives Feedback. Die weiteren Vorteile einer Unternehmensseite bei Facebook sind:
Sie sollten Ihre Unternehmensseite bei Facebook als Aushängeschild betrachten und grundsätzlich davon ausgehen, dass diese regelmäßig von bereits bestehenden Patienten und potenziellen neuen Patienten besucht wird. Dementsprechend genügt es nicht, wenn Sie einfach eine Unternehmensseite einrichten und sich anschließend nur noch am Rand um sie kümmern. Ein dürftiger Post alle drei Jahre wirkt auf Ihre Patienten eher abstoßend als anziehend. Die Bereitschaft, Zeit zu investieren, ist also eine der Hauptvoraussetzungen für Erfolg in den Sozialen Medien. Als Administrator sind Sie verantwortlich für die Inhalte und sollten sich deshalb auch mit den juristischen Rahmenbedingungen auseinandersetzen – Stichwort Datenschutz & Patientenrechte. Ein gewisses Maß an Kreativität gehört ebenfalls zu den Grundlagen, die vorhanden sein sollten. Nicht zuletzt sollten Sie sich vorab über das Wording auf Ihrer Unternehmensseite Gedanken machen und dieses anschließend konsequent umsetzen. Andernfalls rufen Sie Irritation bei Ihren Seitenbesuchern hervor oder ernten im schlimmsten Fall einen Shitstorm.
Die Einrichtung einer Unternehmensseite auf Facebook ist aus technischer Sicht einfach und ohne Vorkenntnisse möglich. Hier eine step-by-step-Anleitung:
Wenn man es richtig anstellt, ist Facebook ein höchst effektives Marketinginstrument. Für den professionellen Einsatz empfiehlt sich die Nutzung des Facebook Business Managers. Über dieses Tool können Sie nicht nur Ihre Unternehmensseite erstellen und verwalten, sondern auch bezahlte Werbung platzieren. Mit bezahlter Werbung steigern Sie auf jeden Fall Ihren Bekanntheitsgrad innerhalb Ihrer anvisierten Zielgruppe. Im Idealfall akquirieren Sie dadurch sogar neue Patienten.
Sie mögen gut gemeint sein, sind aber unter Umständen höchst gefährlich – Ratschläge von Patient zu Patient in der Kommentarspalte einer Unternehmensseite. So kann sich etwa der lapidare Hinweis „Wärmflasche schnappen und ins Bett legen“ bei anhaltenden Magenschmerzen als fatal erweisen, falls eine ernsthafte, sofort behandlungsbedürftige Erkrankung dahintersteckt. Als Arzt sollten Sie deshalb das Community Management auf Ihrer Facebookseite zu keinem Zeitpunkt vernachlässigen und ungeeignete Gesundheitstipps als solche markieren.
Als Mediziner wissen Sie: Die vertraulichen Daten von Patienten gleichen beinahe einem Staasgeheimnis. Aus datenschutzrechtlichem Blickwinkel ist Facebook daher problematisch. Stellen Patienten auf Ihrer Unternehmensseite Fragen zu Befunden oder Ähnlichem, so dürfen Sie diese Anfragen auf keinen Fall beantworten. Facebook ist ein öffentlicher Raum, der für jeden einsehbar ist. Im Zweifelsfall sind Sie als Arzt und Administrator dazu verpflichtet, die Rechte der Patienten selbst gegen deren eigenen Willen zu schützen. Personenbezogene Details zu Befunden, Symptomen oder Erkrankungen haben deshalb auf Ihrer Facebookseite keinen Platz. Tipp: Schränken Sie die Posting-Rechte auf Ihrer Seite ein und kontrollieren Sie als Administrator selbst, ob Sie einen Beitrag freigeben möchten oder nicht.
Wertvollen Inhalt vorausgesetzt, ist Ihre Unternehmensseite bei Facebook ein starkes Instrument für bessere Sichtbarkeit im oft unübersichtlichen und überfrachteten Netz. Ihre Postings sollten sich durch gehaltvolle Informationen und eine einwandfreie Rechtschreibung sowie Grammatik auszeichnen. Sinnvoll sind zum Beispiel regelmäßige Postings zu saisonalen Gesundheitsbeschwerden wie Heuschnupfen oder Grippe. Sowohl Google als auch Ihre Patienten freuen sich über Content mit Mehrwert.
Wir sind im Verlauf dieses Beitrags bereits kurz auf das Thema Wording eingegangen. Die Wortwahl inklusive Ansprache und Perspektive ist nicht nur aus Gründen eines einheitlichen Erscheinungsbildes wichtig. Auch um einen der vielfach gefürchteten und leider schnell entstandenen Shitstorms zu vermeiden, sollten Sie auf eine sensible, politisch korrekte Wortwahl achten. Keine Ironie, keine politischen Untertöne, keine Zweideutigkeiten, keine Beleidigungen oder Herabsetzungen, stattdessen klare Formulierungen und verbindliche Freundlichkeit – das sind die Essentials für das Wording auf Ihrer Unternehmensseite.
Nicht jeder Arzt ist zugleich ein vor Einfallsreichtum sprühender Texter. Deshalb geben wir Ihnen hier abschließend acht Tipps für juristisch unbedenklichen Inhalt auf Ihrer Unternehmensseite: